Die Zertrennlichen
Fabrice Melquiot Inszenierung: Martin Brachvogel
Roman und Sabah, zwei Kinder in ein und derselben Siedlung: Neunjährig und Nachbarn. Sie leben einander zwar direkt gegenüber, doch in unterschiedlichen Welten: Sabah entstammt einer muslimischen Migrantenfamilie aus Algerien, Romans Eltern zeigen eine Tendenz zu rassistischen Gedanken. Beide Kinder sind allein mit ihren Träumen, inmitten einer von Vorurteilen gezeichneten und ignoranten Erwachsenenwelt. Roman reitet auf einem Schaukelpferd in eine imaginierte Steppe, Sabah trägt statt einem Kopftuch Indianerfedern im Haar. Voller Neugierde auf die Kultur und Phantasiewelt der/des anderen freunden sie sich an. Detektivisch beobachten sie das Verhalten der anderen Hochhausbewohner. Ein gemeinsamer Ausflug in den angrenzenden Wald wird zum Beginn einer tiefen Freundschaft. Sie sind Liebende und Gefährten, sehr zum Missfallen der eigenen Familien. Es kommt zur Eskalation zwischen den Vätern und einem schnellen Ende der noch zarten Beziehung. Erst Jahre später versucht Roman, mittlerweile erwachsen, Sabah wiederzufinden.
Das Stück des französischen Erfolgsautors Fabrice Melquiots thematisiert viel mehr als interkulturelle Verständigung. Martin Brachvogel, der Regisseur (u.a. TSCHICK), inszeniert die berührende Geschichte einer Annäherung und jungen Liebe über alle Ressentiments und Rückschläge hinweg. DIE ZERTRENNLICHEN wurde 2018 mit dem Deutschen Kindertheaterpreis ausgezeichnet.
Weitere Termine ab Herbst 2019 in Planung.
Das Stück wurde als Herausragende Produktion für Jugendliche für den STELLA19-Darstellender.Kunst.Preis nominiert. Mehr Infos.
Inszenierung: Martin Brachvogel / Bühne und Kostüm: Kathrin Hauer / Musik: David Baldessari / Dramaturgie: Birke Baumann / Ausstattungsassistenz: Lilli Löbl
Dauer
ca. 65 Minuten, ohne PauseDas Denken soll man den Pferden überlassen, die haben die grösseren Köpfe.
Sabah in Die Zertrennlichen