HERKULES UND DER STALL DES AUGIAS
Friedrich Dürrenmatt Inszenierung: Olivier Keller
Elis, Wiege der Demokratie, Stolz der Peloponnes, versinkt im Mist. Bis zu den Dächern steht es der Stadt, bis zu den Ohren ihren Bürger:innen. Und Herkules soll es richten: Nur der Stärkste unter den Starken, nur ein Halbgott kann noch helfen – so der Plan. Doch vor die Erlösung haben die Menschen die Verwaltung gestellt: Einer von auswärts, der Anträge stellt? So geht’s ja nun nicht! Das Fremdenamt hat ein Wörtchen mitzureden, das Wasseramt sowieso, das Finanzamt, natürlich!
Dürrenmatts Satire wirft nicht nur einen scharfen Blick auf die Mühlen der Bürokratie und den Mist in den Köpfen der Politiker:innen, die sie lenken und ihre Regeln erdenken. Es geht um den Mist in den Köpfen der Menschen, die nur noch ihr Sein verwalten, den Mist, der die Sinne verdreckt und den Blick verdeckt auf das Wahre, Reine und Schöne.
„Wage jetzt zu leben und hier zu leben, mitten in diesem gestaltlosen, wüsten Land“, fordert Augias am Ende von seinem Sohn Phyleus. Ein Flehen an die nächste Generation, es besser zu machen, mit Mut und Neugier. Denn schließlich ist es das, worum sich alles dreht: Das Wagnis einzugehen, die Herkulesarbeit zu leisten, im kleinen Alltag das große Leben wiederzufinden. Vielleicht hilft dabei auch die Kunst.
Wir zeigen Herkules und der Stall des Augias als Koproduktion mit dem Schweizer Theater Marie, mit dem uns bereits seit der Spielzeit 2019/20 eine fruchtbare Zusammenarbeit verbindet.
Koproduktion mit dem Theater Marie
Download: Programmheft HERKULES UND DER STALL DES AUGIAS (PDF)
Regie: Olivier Keller / Kostüm: Tatjana Kautsch / Szenografie: Dominik Steinmann / Musik: Daniel Steiner / Video: Kevin Graber / Dramaturgie: Patric Bachmann / Technik: Andreas Bächli / Assistenz: Sofiya Schweizer / Sophia Senn
Matineegespräch
Premiere
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Vorstellungen
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Publikumsgespräch
Dauer
90 Minuten, keine PausePressestimmen
“Die Koproduktion mit dem Schweizer Theater Marie wurde von Olivier Keller in Szene gesetzt, der bereits bei 'Geld, Parzival' Regie führte. Nun kehrt die Truppe mit einem selten gespielten Stück von Friedrich Dürrenmatt nach Bregenz zurück. Dabei schreckt sie nicht zurück vor Klamauk und Trash-Elementen - naja, es geht ja auch um Mist.
[…]
Zur Bühne von Dominik Steinmann gesellen sich Videoprojektionen (Kevin Gräber), die in ihrer Ästhetik an die Anfänge des Films erinnern. Mit einer Kurbel angetrieben, gehen Mond und Sonne auf und unter - und Gesichter und Mistsäcke. Die Kostüme von Tatjana Kautsch passen sehr gut in diese schönen und fantasievollen Bilder und zu diesen schrägen Figuren.“
Lisa Kammann, NEUE Vorarlberger Tageszeitung, 28.1.2022