JEPHTHA
Georg Friedrich Händel Musikalische Leitung: Heinz Ferlesch
Kurz vor einer entscheidenden Schlacht legt Jephtha ein Gelübde vor Gott ab. Sollte er siegreich zurückkehren, will er ein Opfer bringen. Wer oder was ihm als Erstes aus seinem Haus entgegentritt, soll dieses Opfer sein. Gegen alle bedrohlichen Vorzeichen und Ahnungen, die ihn und seine Frau Storgè plagten, gewinnt Jephtha die Schlacht und kehrt als Sieger heim. Sein Triumph ist allerdings von kurzer Dauer. Denn als Erste tritt die eigene Tochter Iphis dem Helden freudig entgegen. Alle versuchen, den am Boden zerstörten Vater umzustimmen. Aber Jephtha selbst bleibt dabei: er will einlösen, was er Gott geschworen hat. Das Opfer soll gebracht werden. Mit verstörender Hingabe ist Iphis bereit, das Opfer für ihren Vater zu bringen. Müssen Versprechen
gegenüber Gott gehalten werden? Kein irdisches Gesetz kann Jephtha diese Frage beantworten. Nur übernatürliche Kräfte könnten ihn, da ist Jephtha sich sicher, von seinem Schwur befreien. Doch Gott selber schickt ihm kein Zeichen – oder doch?
Eine Kooperation mit dem Symphonieorchester Vorarlberg
Musikalische Leitung und Dirigat: Heinz Ferlesch / Dirigat (27.3., 28.3.): Michael Schneider / Inszenierung: Stefan Otteni / Bühne & Kostüm: Ayşe Gülsüm Özel / Licht: Arndt Rössler / Leitung & Einstudierung Bregenzer Festspielchor: Benjamin Lack / Dramaturgie: Maren Zimmermann / Assistenz musikalische Leitung: Michael Schneider
Soirée
Premiere
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Vorstellungen
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Anmeldung zur Soirée unter karten.vbg@orf.at oder +43 (0) 5522 301
Dauer
ca. 2 Stunden (keine Pause)Pressestimmen
„[…]Heinz Ferlesch trägt aber auch die Sängerinnen und Sänger des Ensembles wie auf Händen, atmet mit ihnen mit und ermöglicht so auch im vokalen Bereich Außergewöhnliches von erstaunlicher Qualität. Die Besetzung ist erstklassig gewählt, alle sind hörbar dem besonderen Geist der Alten Musik verpflichtet und gehen so darin auf wie der Basler Michael Feyfar in der Titelrolle. Er scheint die altenglische Gesangstradition und ihre leichtgängigen Koloraturen mit der Muttermilch eingesogen zu haben und bringt auch seinen inneren Zwiespalt packend und glaubhaft zum Ausdruck. Als seine Tochter Iphis entwickelt die Österreicherin Elisabeth Wimmer mit jugendlich frischem Sopran eine unglaublich starke stimmliche und schauspielerische Leistung und erhält zurecht auch den größten Applaus. Feine Mezzotöne bringt Annelie Sophie Müller als Jephthas Gattin Storgè ins Geschehen, der im Land bekannte Bass Thomas Stimmel als Bruder Zebul liefert kräftige Akzente, mit der hohen Kunst des Countertenors verkörpert James Hall als Hamor den Geliebten von Iphis, der schließlich auf sie verzichten muss.
Das Fazit ist eindeutig: Ein glänzender Wurf, atemberaubend in seiner zwingenden Konsequenz der Handlung, der Schönheit und Vielschichtigkeit von Händels Musik und einer glänzend aufgestellten Besetzung samt Chor und Orchester, die alle bereit sind, das Letzte zu geben. Man sollte sich das in den nächsten Wochen unbedingt anschauen!“ Fritz Jurmann, Kulturzeitschrift online, 14.03.2022
„[…]Damit sind wir bei den Darstellern, die dank der sensiblen Charakterzeichnung von Regisseur Stefan Otteni im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Die Titelrolle verkörpert Michael Feyfar. Er zeigt eindrucksvoll die komplexe psychische Struktur eines zunächst zurückgesetzten Menschen, der aber dann durch Ehrgeiz Züge von Größenwahn annimmt - nicht nur hier schauert einem die Aktualität dieser Geschichte aus dem Alten Testament. Wunderbar die mutige Gelassenheit seiner Tochter Iphis, die sich auch in der Weichheit ihres schönen Soprans spiegelt. Thomas Stimmel ist der würdige Priester, und Veronika Vetter der unvergleichliche Engel.“ Anna Mika, Kronen Zeitung, 14.03.2022
„[…]Musikalisch bleibt trotz der gekürzten Partitur nichts offen. Benjamin Lack hat einen Chor geschult, der in Präzision und - obwohl schlank besetzt - im Sound wie schon im letzten Jahr begeistert, und das Symphonieorchester Vorarlberg konnte unter dem Originalklangexperten Heinz Ferlesch seine historisch informierte Spielweise so ausbauen, dass ein farbenreiches, fesselndes Klangbild entsteht, das das Vokalensemble wunderschön einbezieht. Neben dem erwähnten Michael Feyfar erweist sich auch Elisabeth Wimmer mit hoher Gewandtheit als Idealbesetzung für die Iphis. Annelie Sophie Müller (Storge) ergänzt die hohe Qualität mit schönem Mezzo, Thomas Stimmei (Zebul) ist ein versierter Bass, der mit Kraft und Geschmeidigkeit überzeugt. James Hall (Hamor) wird am Ende als charakterstarker Countertenor bejubelt, und Veronika Vetter (Engel) lässt ihren Sopran entsprechend aufblitzen.[…]“ Christa Dietrich, Vorarlberger Nachrichten, 15.03.2022