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KÖNIG ÖDIPUS

Sophokles Inszenierung: Johannes Lepper

Die Geschichte ist so bekannt wie schnell erzählt: Ödipus, König von Theben, Befreier des thebanischen Volks von der tyrannischen Sphinx, wollte vor einer Prophezeiung fliehen, wollte nicht die entsetzliche Schuld auf sich laden, die ihm prophezeit war – und wurde doch schuldig.
Ein grausames Schicksal, verhängt von fühllosen Göttern, für das Ödipus selbst keine Verantwortung trägt?! Bedeutet denn Nichtwissen: nicht verantwortlich sein – oder sind wir nicht vielmehr mitverantwortlich für unser Nichtwissen, weil wir hätten wissen können?
Womöglich beginnt unsere Verantwortung weit früher, als wir uns eingestehen …
Sophokles‘ uraltes Familiendrama erzählt die Geschichte eines Mannes, der, als er seine Verblendung erkennt, diese blutig real werden lässt, wie einen Krimi: Wer ist der schuldbeladene Mensch, dessentwegen die Seuche im Land wütet? Wie Zeuginnen und Zeugen vor Gericht treten all diejenigen auf, die das Geheimnis enthüllen können. Ödipus jedoch will die Wahrheit nicht sehen; eher beschuldigt er Teiresias, den Überbringer der Botschaft, und seinen Schwager Kreon des Verrats. Immer tiefer verstrickt er sich in seine Lebenslüge.
Am Ende ist es eine Frage von Verantwortung, Verantwortung, die ein Mensch zu tragen bereit ist. Oder eben nicht. ÖDIPUS verhandelt diese Menschheitsfrage, und ist deshalb nicht nur philosophisch und literarisch ein bis heute gültiger Stoff, sondern mit dieser Debatte brandaktuell und hochpolitisch. Denn sind nicht auch wir versucht, uns der Verantwortung zu entziehen, verschließen nicht auch wir die Augen – vor der Zerstörung unserer Welt zum Beispiel durch unseren Lebensstil, vor dem Leid, das wir (unwissentlich, wirklich?) über andere bringen?!

 

Hier gibt es das Programmheft zu KÖNIG ÖDIPUS als Download.

 

Hier gelangen Sie zum Begleitmaterial.

Mit Manfred Böll Teiresias  / Vivienne Causemann Iokaste  / Luzian Hirzel Kreon  / David Kopp Ödipus  / Nico Raschner Priester  / Elke Maria Riedmann Bote aus Korinth
Regie, Raum und Musik: Johannes Lepper  / Kostüm: Monika Gebauer  / Musik: Oliver Rath  / Licht: Arndt Rössler  / Mitarbeit Regie / Dramaturgie: Elias Lepper

Matineegespräch

So, 12.09.2021, 11.00 Uhr

Premiere

Sa, 18.09.2021, 19.30 Uhr

Tickets

Vorstellungen

Di, 21.09.2021, 19.30 Uhr
Sa, 25.09.2021, 19.30 Uhr
Do, 30.09.2021, 19.30 Uhr
Fr, 01.10.2021, 19.30 Uhr
So, 03.10.2021, 19.30 Uhr

Tickets
 

Dauer

ca. 1 Stunde 50 Minuten

Pressestimmen

„[…] Lepper und sein starkes Ensemble erzählen schnörkellos Ödipus’ tragische Geschichte einer unabwendbaren Weissagung. Die Inszenierung fragt: Wie viel Schuld steckt im eigenen Handeln? Denn: Dem thebanischen Königssohn Ödipus wurde prophezeit, er würde seinen Vater töten und mit seiner Mutter Kinder zeugen. Er flieht und rennt doch zielgenau in Richtung der Erfüllung dieser Drohung.
Der junge David Kopp spielt diesen Ödipus mit flirrender Spannung. Er macht sich auf dem Tischchen an der Seite Kaffee und setzt sich wie beiläufig die Krone auf, dann ist er arrogant-selbstbewusst, ein aufbrausend-aggressiver Herrscher. Wie langsam die grausame Erkenntnis in ihn hineinsickert, dass er selber der gesuchte Mörder ist, zeigt Kopp mit erschütternder Monstrosität. In knapp zwei Stunden peitschen vier Schauspieler und zwei Schauspielerinnen sowie der Gitarrist diesen Thriller um Schuld, Schicksal und Verantwortung hochkonzentriert über die Bühne.“ […]
Julia Nehmiz, Der Standard, 21.09.2021
 

„‘König Ödipus‘ lässt sich vom Blatt spielen, man bleibt nah am Text, hat allerdings die heutzutage gut verwendbare, weil weitgehend pathosfreie Übersetzung von Jean Bollack gewählt und folgt dabei einem Bewegungsrepertoire, das von Esprit zeugt. Nichts mehr ist statisch, kommentierende Chorpassagen werden von handelnden Figuren wie der Botin oder dem Priester mit übernommen, der nach Erkenntnis strebende Ödipus erzeugt einen Strudel, der dem Geschehen in den zwei Stunden eine ungeheure Dynamik verleiht.
[…]
David Kopp spielt die Figur mit Verve, so, dass sie greifbar wird, und so, dass die Einsicht, die der Zuschauer erfährt, für den sich die Frage nach der Verantwortung stellt, nicht banal zementiert erscheint. Vivienne Causemann zeigt in dieser Spielart folgerichtig eine Iokaste, die sich der Wahrheit schneller stellt als sonst, Luzian Hirzel offenbart die Vielschichtigkeit des nach Macht strebenden Kreon, Manfred Böll findet einen angemessenen Ton für den Seher Teiresias, Nico Raschner (Priester) und Elke Maria Riedmann (Botin) tun das Richtige für die wichtige, sprachliche Kompaktheit, die Oliver Rath an der Gitarre luftig untermalt.“
Christa Dietrich, Vorarlberger Nachrichten, 20.09.2021

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