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WIR REDEN ÜBER POLKE, DAS SIEHT MAN DOCH!

Gerhard Meister | Uraufführung Inszenierung: Bérénice Hebenstreit

Es wird über Kunst geredet – darüber, was einen Künstler ausmacht, was er tut und in welchem Verhältnis zur Gesellschaft sein Schaffen steht. Der große Sigmar Polke beschäftigte sich ein ganzes Künstlerleben lang mit diesen Fragen. Immer reflektierend. Oft ironisierend. Und: stets mit der schöpferischen Kompromisslosigkeit eines Revolutionärs.

Mit seiner Arbeit forschte er danach, was Kunst ist, was Kunst kann. Als Artifex Doctus verfügte er über einen weiten kunsthistorischen Horizont. Als Universalinteressierter setzte er sich aber ebenso ganz konkret mit der Physik von Farben und optischen Effekten auseinander, untersuchte die materielle Basis der Kunst und damit des Geistes, der in ihr steckt. Und selbstverständlich war Polke auch: der schalkhafte Bildungsbürgerschreck, der den etablierten Kunstbetrieb rundheraus
ablehnte, sich über ihn lustig machte – und dafür von jenen, die er so verlachte, umso mehr geliebt und verehrt wurde.
Gerhard Meister versucht mit Wir reden über Polke, das sieht man doch!, sich über Sigmar Polke dem Kunstbegriff ebenso wie der konkreten Bedeutung von Kunst für unser Leben und Sein zu nähern: mit offenem Herzen und dem Augensinn, der Theater und bildende Kunst vereint.

Es gibt unzählige Gründe, sich jederzeit mit dem Künstlermenschen und seinem Schaffensgeist auseinanderzusetzen. 2021 wäre Polke 80 Jahre geworden – das nehmen wir gerne als Anlass dazu, ebendies in unserer aktuellen Spielzeit zu tun!

Hier finden Sie das Begleitprogramm WIR REDEN ÜBER KUNST, DAS SIEHT MAN DOCH - Bregenzer Polke-Gespräche

Hier gibt es das Programmheft zu WIR REDEN ÜBER POLKE, DAS SIEHT MAN DOCH! als Download.

Auswärts: Di 18.1., 19.30 Uhr, Kulturhaus Helferei, Zürich, im Anschluss Besichtigung der von Sigmar Polke gestalteten Fenster im Grossmünster mit dem Kunsthistoriker Ulrich Gerster

Mit Vivienne Causemann  / Gilbert Handler  / Luzian Hirzel  / Johanna Köster  / Nico Raschner  / Jürgen Sarkiss  / Sebastian Schulze
Regie: Bérénice Hebenstreit  / Bühne & Kostüm: Mira König  / Musik: Gilbert Handler  / Licht: Arndt Rössler  / Dramaturgie: Ralph Blase

Premiere

Sa, 06.11.2021, 19.30 Uhr

Tickets

Vorstellungen

Di, 21.12.2021, 19.30 Uhr
Fr, 14.01.2022, 19.30 Uhr
Sa, 15.01.2022, 19.30 Uhr
So, 16.01.2022, 18.00 Uhr

Tickets

Auswärts

Di, 18.01.2022, 19.30 Uhr
Auswärts


 

am 16.1. gilt die 2:1-Aktion - Weil's zu zweit viel schöner ist! Ihre Begleitung hat freien Eintritt.

 

 

Dauer

ca. 2 Stunden 15 Minuten, eine Pause

Pressestimmen

"[…] Das bereits erprobte und vielgelobte Team Hebenstreit/König hat auch dieses Mal wieder eine wohlüberlegte, sensible Inszenierung auf die Bühne gebracht. […]
Die sechs Schauspieler:innen - wunderbar ergänzt durch den Musiker Gilbert Handler - sind ein perfektes Team. Klar und voller Lust hanteln und schlängeln sie sich präzise und leicht durch die Themenfelder und agieren als Ganzes. […]
Die große Stärke des Stückes liegt in dem permanenten Wechsel zwischen diesen eindrückliche Bildmomenten und den ebenso einprägsamen Textbildern, die oft flapsig eingestreut werden, um dann hängen zu bleiben und beim Weitergehen mitgenommen werden zu können. Immer wieder ist ein Augenzwinkern mit dabei und ein Witz, der das Publikum nach dem Rezitieren über den Kunstbetrieb oder auch nach dem Konjugieren des Verbes „polken“ in einer Konjugationstabelle vom Präsens bis zum Futur 2 - nicht fallen lässt, sondern im wahrsten Sinne des Wortes immer bei Laune hält. Dass Konjugieren mit so viel Leidenschaft betrieben werden kann, ist ein Erlebnis und, unterlegt mit der grandiose Mimik von Vivienne Causemann, in keinster Weise langatmig. […]
Welche Szenen man sich mitnimmt und welche Bilder hängen bleiben, ist jedem/jeder selbst überlassen. Dass aber das Auftauchen der höheren Wesen, denen Polke durch die Eingebung zum Malen eines schwarzen Ecks im rechten oberen Bildrand eines seiner berühmtesten Bilder verdankt, zu einem der Höhepunkte zählt, ist gewiss; nicht nur durch die bezaubernden Kostüme sondern auch durch das bezaubernde Spiel Johanna Kösters und das fulminante Pop-Rock-Punk-Medley – grandios interpretiert von Gilbert Handler. […] 
Diesen mitreißenden Text von Gerhard Meister, der am Ende kein Ergebnis liefert und ein abschließendes Fazit verweigert, als Uraufführung in Bregenz erlebbar gemacht zu haben, ist ein großer Wurf und allen, die Theater auf hohem Niveau schätzen, ist der Besuch dringend angeraten. […]"
Manuela Cibulka, KulturZeitschrift online, 7.11.2021

"[…] Eine Geschichte gibt es nicht und trotzdem wird das rhythmische und sehr lebendige Gespräch auf der Bühne nie langweilig. Polke im Museum, Polke in der Kunstrezeption, Polke fährt westwärts, weg aus seiner schlesischen Heimat, Polkes Bilder als Tonkulissen, Polke als Giftmischer - was wie Stichworte aus einer universitären Einführungsvorlesung klingt, ist auf der Bregenzer Bühne ein unterhaltsames und perfekt inszeniertes Zusammenspiel aus Dialog, Musik, Ton, Bild und Bewegung. 
Mehr als sonst im Theater hört man Zuschauer über witzige Pointen und cleveren Bildkompositionen und Bühneneindrücke ehrlich lachen. Erstere sind dem Zürcher Autor Gerhard Meister geschuldet, der Polkes Leben und Wirken in einen Text gegossen hat, letztere Bérénice Hebenstreit (Regie) und Mira König (Bühne und Kostüm), die das Stück wundervoll kreativ in Szene setzen und unter anderem die Rehabilitierung des Overheadprojektors leisten. Gerhard Meister lässt es sich dabei nicht nehmen, Pointen über den Theaterbetrieb zu platzieren, ganz wie Polke zeitlebens seine Spiele mit der Kunstwelt getrieben hat. […]
Die Inszenierung macht jedenfalls neugierig auf Sigmar Polke und unterhält. Das Bregenzer Publikum weiß das zu schätzen und dankt mit tosendem Applaus. Wer also einen der spannendsten Künstler der Nachkriegszeit kennenlernen will, der gehe ins Theater, nicht ins Museum.
Bettina Hug, APA, 7.11.2021

"[…] Er hat aber vor allem in Bérénice Hebenstreit eine Regisseurin gefunden, der es nicht zu viel Mühe macht, den Text so zu strukturieren, dass sich ein spannender, dramaturgischer Ablauf ergibt, bei dem aber ein Happening-Charakter nicht verloren geht. Sie entwirft mit dem Ensemble eine Performance, die in den mehr als zwei Stunden Spieldauer nie still steht. Mehr noch, der Musiker Gilbert Handler läuft in der Pause für jene, die im Saal bleiben, zur Hochform auf und wenn das Publikum einbezogen wird, dann wird das niemals platt. Wie oft die Podien (eine Treppe und eine Art Labor im Hochsitz, der in den Werken Entsprechung findet) auch immer verschoben oder erklommen werden müssen, wie oft Einblendungen notwendig werden, mit Vivienne Causemann, Luzian Hirzel, Johanna Köster, Nico Raschner, Jürgen Sarkiss und Sebastian Schulze läuft alles rund. „Jeder, der hier im Publikum sitzt, kann sich uns leisten“ heißt es einmal als Pendant zum Werk Polkes, das mittlerweile zum höchst dotierten in Deutschland zählt. „Im besten Fall kauft uns jemand für 900 Euro. Dann landen wir irgendwo in Bregenz in einer Besenkammer. Und dort werden wir rasch vergessen. 
Hoppla, da hat sich also der Autor die Verhältnisse in Vorarlberg, wo es immer noch keinen Ort für die Präsenz der bildenden Kunst in der Region gibt, aber genau angesehen. Schadet dieses Herunterbrechen der Thematik auf regionale Begebenheiten dem Stück? Nein, das Theater hat zwar seine Orte, muss sie aber ständig gegen Nutzenrechnungen per unlauterem Zahlenspiel verteidigen. Auch das erzählt dieses Stück, das laut spannender Ausstattung von Mira König in einer Art Labor spielt, aber keinen Werkstattcharakter hat, sondern wohl auch aufgrund seiner Kompaktheit und seines Humors bei der Uraufführung am Bregenzer Kornmarkt so heftig beklatscht wurde. […]"
Christa Dietrich, Vorarlberger Nachrichten, 7.11.2021

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