ALL ABOUT ME
Kein Leben nach mir
Martin Gruber und aktionstheater ensemble | Uraufführung Konzept, Inszenierung: Martin Gruber
Angesichts gesellschaftlicher Verunsicherung und auf den Prüfstand stehender Lebensträume im Turbokapitalismus des 21. Jahrhunderts, entwickelt das aktionstheater ensemble seit vielen Jahren eine Bühnensprache, welche direkt auf den Solarplexus des Publikums abzielt. Vor allem ist es aber die Hoffnung, sind es die Sehnsüchte des einzelnen Menschen, welche diese Compagnie, die vor Kurzem mit dem österreichischen Kunstpreis ausgezeichnet wurde, behandelt:
Wir schreiben das Jahr 2024: Vor dem Hintergrund eines drohenden europaweiten Rechtsrucks und der Übermacht autokratischer Systeme auf internationaler Ebene, scheint nichts weniger als das Überleben der Demokratien auf dem Spiel zu stehen. Nicht nur vor dieser Drohkulisse - die Sorge um unseren Planeten tut ihr übriges - beleuchtet ALL ABOUT ME, wie denn jede und jeder Einzelne von uns auf diese Überforderungen reagiert. Man flüchtet sich erst ins Biedermeier der eigenen Befindlichkeit, landet beim Ich und der Selbstoptimierung. Beginnend bei einer aberwitzig komischen Parade der Eitelkeiten, geht Theatermacher Martin Gruber mit seinem „brand of theatrical therapy“ (Reuters, London) der Frage auf den Grund, was denn diese ganze Welt im Außen mit uns zu tun haben soll …
Das aktionstheater ensemble zeigt die Uraufführung dieser großen Theater- und Musikperformance in Koproduktion mit dem Vorarlberger Landestheater und dem internationalen Festival Bregenzer Frühling sowie anlässlich seines 35-Jahre-Jubiläums.
In Koproduktion mit dem Vorarlberger Landestheater und dem internationalen Festival Bregenzer Frühling, Kulturservice der Landeshauptstadt Bregenz.
In Kooperation mit Theater am Werk, Wien.
Am Donnerstag, den 23. Mai, 19 Uhr, gibt es im T-Café eine Stückeinführung durch Martin Ojster (Dramaturg des Stückes).
Download: Programmheft (PDF © Julia Benning)
Konzept/Inszenierung: Martin Gruber / Text: Martin Gruber, aktionstheater ensemble und Wolfgang Mörth / Musik: Andreas Dauböck / Bühne/Kostüm: Valerie Lutz / Videoinstallation: Resa Lut / Dramaturgie: Martin Ojster
Premiere
Vorstellungen
Dauer
ca. 80 MinutenPressestimmen
„Atemraubende Aufführung. Was für ein Augenschmaus, was für ein Hörgenuss. Allesamt aus einem Guss. Isabella Jeschke, Andreas Jähnert, Thomas Kolle, Kirstin Schwab, herrlich, wie sie sich in das Leben einer Einjährigen versetzt, Tamara Stern, großartig, wie sie ihre Wut, ihre Trauer, ihre ... auf Hebräisch hinausschreit. Fällt der Groschen? Und dann der schon erwähnte Benjamin Vanyek, er ist der Einzige, der den uniformen, schmutzigen und grauweißen Overall des Ensembles auszieht, sich das schwarze Kleid eines "bürgerlichen Trauerspiels" überstreift und traumwandlerisch wie ein Seher aus einem Pasolini-Film (Medea, Edipo Re) zwischen Profanität und Transzendentalität changiert. Wolkenverhangener Himmel als Bühnenhintergrund, der sich links und rechts bis in den Zuschauerraum hineinzieht.“ Thomas Schiretz, VN, 17.5.24