FABIAN
Erich Kästner Inszenierung: Max Merker
Das wilde Berlin der 1920er Jahre: Der Reklameschreiber Jakob Fabian versucht, ein Leben in Würde zu führen. Er ist ein Antiheld par excellence, mehr Beobachter als aktiver Teilnehmer seiner eigenen Existenz. Ein passabler Job, die Freundschaft, die Zuneigung zur alternden Mutter und sein eigener moralischer Anspruch halten ihn zusammen und aufrecht. Auf die Zumutungen der unsteten Zeit reagiert er mit Ironie und an die Liebe glaubt er nicht – bis sie ihm auf einer ausgelassenen Künstlerparty doch begegnet. Fabian beginnt, an die Zukunft zu glauben, an eine gesellschaftliche Stellung, an einen Sinn im Leben. Nur ist es leider keine gute Zeit für Hoffnungen und Ideale …
In einer rasenden Handlung lässt Erich Kästner seinen Fabian durch die roaring twenties taumeln, mit Freunden durch Nachtclubs und Varietés ziehen und in aufregend-verruchte Kunst- und Halbwelten geraten. Der pointenreiche Roman ist eine Steilvorlage für die Meister des physical theatre, Max Merker und Aaron Hitz, die zuletzt wieder mit KAFKA IN FARBE ihr Händchen für absurde und tiefgründige Komik bewiesen haben.
In Koproduktion mit TOBS Theater Orchester Biel Solothurn
Download: Begleitmaterial (PDF)
Download: Programmheft (PDF © Julia Benning)
Inszenierung: Max Merker / Bühne und Kostüm: Damian Hitz / Licht: Simon Tamerl / Dramaturgie: Martin Bieri
Vorstellungen
Vormittagsvorstellung
Dauer
ca. 95 Minuten, keine PausePressestimmen
„Eine Perle dieses Theaterherbsts (...)Kümmern Sie sich um Karten, das Stück ist sehenswert!(...)Die Figur des Fabian wird durch den hervorragenden Schauspieler, der allein durch seine Gestik, seine Bewegungen, sein Aussehen, seine Kleidung, seine Art zu sprechen den Typen ideal verkörpert. Er ist als Zuschauer dabei, bleibt dennoch distanziert. Aaron Hitz spielt die Rolle sehr überzeugend. Ideal gelungen ist auch das Bühnenbild mit den stark reduzierten Mitteln, das die temporeiche Inszenierung zu einer Perle im Theaterleben dieser Saison werden lässt, unterhaltsam, klug und gleichzeitig tief berührend. Das ganze Stück verweist auf zahlreiche zeitgeschichtliche und genderorientierte Bezüge, vor allem die Rolle der Cornelia und der Link zu den Fragen der MeToo-Bewegung sind zu nennen. Besonders hervorzuheben sind schließlich die großartigen schauspielerischen Leistungen. Neben dem Protagonisten in der Rolle des Fabian, Aaron Hitz, ist auch Milva Stark zu nennen, die im gesamten Stück acht verschiedene Rollen spielt.” Peter Niedermair, Kulturzeitschrift, 15.10.23
„Mitunter ist es die weibliche Unverfrorenheit, mitunter ist es die so schön an der Hard-Rock-Band Kiss orientierte Musik von Gilbert Handler oder die Rasanz, die die bedrückende Stimmung aufheitert. Immer aber steht in dieser gut auf 90 Minuten eingedampften Handlung fest, dass die Regie der Vigilanz des Publikums vertraut. Hat man nicht immer, genießt man deshalb umso mehr.” Christa Dietrich, APA, 14.10.23
„Das Stück "Fabian" könnte man als ein erfolgreiches Kabarett bezeichnen, mit einer Mischung der modernen Anpassung. Wer eine tiefgründige, parodistische und kritikreiche Aufführung, angeknüpft an alte sowie aktuelle Ereignisse, sehen möchte, muss im Vorarlberger Landestheater einen Stopp einlegen.” Petra Milosavljevic, Vorarlberger Nachrichten, 16.10.23