SCHMERZAMBULANZ
nach dem Roman von Elena Messner Inszenierung: Viola Köster
Eine ältere Patientin kollabiert, mitten im Krankenhaus, mitten in einem System, das bestens ausgestattet sein sollte, ihr zu helfen. Doch dieses System versagt – weil es längst ganz anderen Regeln folgt: der Logik eines durchökonomisierten Apparates, in dem das Heil- und Pflegepersonal in erster Linie ein Kostenfaktor ist, in dem sich teure Hightech-Gerätschaften bezahlt machen müssen, in dem nicht immer nur medizinisch ausgebildete Fachleute entscheiden, wer wie zu behandeln ist, sondern auch Management und Controlling ein Wörtchen mitzureden haben.
Die Oberärztin Judit will den Fall ihrer Patientin nicht zu den Akten legen, fordert ein Ethik-Konsil ein – und löst bei ihren überforderten und von Selbstzweifeln zerfressenen Kolleginnen und Kollegen Reaktionen aus, die die beunruhigenden Schwächen des modernen Gesundheitswesens schonungslos offenlegen.
Die Kärntner Slowenin Elena Messner, deren Roman wir in einer dramatisierten Fassung auf die Bühne bringen, zeigt kenntnisreich, empathisch und mit chirurgischer Präzision, was dieses System mit den Menschen macht: mit jenen, die in ihm und mit ihm arbeiten ebenso wie mit jenen, die sich von ihm Rettung und Heilung versprechen.
Geänderte Beginnzeiten am Samstag, 1. März.
Vorstellungsbeginn um 20.30 Uhr!
Publikumsgespräch: Dienstag, 11. März, im Anschluss an die Vorstellung.
Inszenierung: Viola Köster / Bühne und Kostüm: Birgit Angele / Video: Sarah Mistura / Dramaturgie: Agnes Kitzler
Premiere
Vorstellungen
Vormittagsvorstellungen
Dauer
90 MinutenPressestimmen
"Die Uraufführung reflektiert die Realität der Krankenhauswelt und appelliert an eine gerechtere und einfühlsamere Gesundheitsversorgung. Insgesamt bietet die Aufführung eine durchdachte Mischung aus schauspielerischer Präzision, analytischer Tiefe und atmosphärischer Dichte. Die schauspielerische Leistung und das prägnante visuelle Konzept machen "Schmerzambulanz" zu einem beeindruckenden Beitrag zum zeitgenössischen Theater." Andreas Marte, VN, 24.2.25
"Dem Ensemble unter Federführung von Regisseurin Viola Köster und Agnes Kitzler (Dramaturgie) ist es gelungen, Bühnenkunst und Dokumentation in ein aufklärerisches Werk zu verschränken. Unverzichtbar dabei die Anteilnahme der Ärzte und Pflegekräfte, die Sarah Misturas messerscharfe Aufnahmen festhalten. Das Vorarlberger Landestheater wird damit seinem Selbstverständnis als Forum für gesellschaftspolitische Fragen gerecht. Nicht zuletzt, weil es die falsche Medizin des Happy End verweigert." Sebastian Vetter, NEUE, 25.2.25